Beverungen (TKu). Während einer kleinen Feierstunde vor der Ratssitzung in der Stadthalle Beverungen wurden am Donnerstagabend die Ehrenamtspreise und die Heimatpreise 2025 der Stadt Beverungen verliehen. Erstmals seit seiner Amtsübernahme nahm Bürgermeister Tino Wenkel die Auszeichnungen persönlich vor, unterstützt vom ersten stellvertretenden Bürgermeister Günter Weskamp sowie dem zweiten Stellvertreter Ralf Göllner. Bürgermeister Wenkel betonte in seiner Ansprache die Bedeutung des Ehrenamts: „Unsere Stadt lebt von Menschen, die nicht fragen, wer etwas macht, sondern die beginnen.“ Entsprechend würdigte die Stadt Beverungen die Preisträgerinnen und Preisträger für ihr herausragendes Engagement.
Mit drei Urkunden und Blumensträußen wurden zunächst die Ehrenamtspreisträger gewürdigt. Als einen „Mann, der anpackt“ bezeichnete Wenkel den ersten Preisträger, Lothar Rose aus Jakobsberg. In seiner Laudatio hob Bürgermeister Wenkel insbesondere Roses unermüdlichen Einsatz für sein Dorf hervor. Ob als kirchlicher Funktionsträger, für seine Renovierungsarbeiten an der Kapelle, dem Pfarrheim, dem Kriegerdenkmal oder am örtlichen Brunnen, Rose sei stets zur Stelle, wenn praktisch angepackt werden müsse. Mit handwerklichem Können setzte er Natursteinmauern instand, half beim Aufbau von Liegebänken und unterstützte zahlreiche Maßnahmen, die das Dorfleben verschönern. Auch beruflich habe er Spuren hinterlassen: als langjähriger Mitarbeiter des Bauhofs, als Hauswart im Asylbereich sowie als Hausmeister der Beverunger Schulen. Zudem bereichert er mit seinen Brüdern als Musiker regelmäßig Feste im Ort. Der Ehrenamtspreis geht an Lothar Rose, einen Mann, „der mit Taten überzeugt und mit seinem Wesen bereichert“, so der Bürgermeister.
Den zweiten Ehrenamtspreis als „Stimme von Drenke“ erhielt Britta Knipping, deren Wirken das Dorf Drenke seit Jahrzehnten präge. Bürgermeister Wenkel würdigte ihr langjähriges Engagement in Kirche, der kfd und im Gemeindeleben, vor allem jedoch ihre mehr als 20-jährige Arbeit für das Drenker Dorfblatt „Kleine Moordeißel“. Rund 250 Ausgaben lang hielt sie das Dorf informiert, verband Tradition und Digitalisierung und spielte gerade während der Corona-Pandemie eine entscheidende Rolle für den Zusammenhalt. Darüber hinaus war Knipping im Heimatschützenverein aktiv, organisierte Jugendfahrten und erwarb die Schießleiter-Qualifikation. Sie sei eine Frau, „deren Einsatz Heimat spürbar macht“. ## Der dritte Ehrenamtspreis ging an Wolfgang Janzen aus Herstelle, dessen jahrzehntelanges Engagement kaum zu übertreffen sei, wie Wenkel betonte. 46 Jahre lang war Janzen Mitglied im Kirchenvorstand, sowohl für seinen Kirchort als auch für die gesamte Pfarrei. Unter seiner Mitwirkung wurden zahlreiche kirchliche Gebäude weiterentwickelt, darunter das Pfarrheim und das ehemalige Pfarrhaus, das dank seines Einsatzes restauriert und unter Denkmalschutz gestellt werden konnte. Doch sein Wirken habe weit darüber hinaus gewirkt: Janzen engagierte sich in der Kolpingfamilie, im Schützenverein, im Gesangverein und war fast drei Jahrzehnte Vertreter im Bezirksausschuss. Wenkel würdigte ihn als „Mann, der hinsieht, Verantwortung übernimmt und seiner Gemeinschaft Stabilität verleiht“.
Neben den Ehrenamtspreisen verlieh die Stadt Beverungen auch zwei Heimatpreise, mit denen besondere Beiträge zur Bewahrung örtlicher Identität und Gemeinschaft geehrt werden. Das Bürgerhaus Drenke sei das Herz des Dorfes und es bleibe es auch nur durch tatkräftige Menschen, so Wenkel. In den Jahren 2024 und 2025 wurden dort hunderte ehrenamtliche Stunden geleistet: Wände erneuert, Fliesen ausgetauscht, der untere Bereich komplett gestrichen, Parkett aufgearbeitet, Fensterbehänge gereinigt und unzählige weitere Arbeiten umgesetzt. Unterstützt von der Dorfwerkstatt haben die Helferinnen und Helfer das Gebäude nicht nur instand gesetzt, sondern „Heimat erhalten“, wie Wenkel betonte. Für dieses außergewöhnliche Engagement erhält daher der Bürgerhausverein Drenke e.V. den Heimatpreis 2025 und ein Preisgeld von 2.000 Euro.
Sein 100-jähriges Bestehen mache laut Wenkel den Spielmannszug Würgassen zu einem besonderen Preisträger. Seit den 1920er Jahren begleitet der Verein Feste und Feiern in Würgassen, Beverungen und der ganzen Region. Besonders hervorgehoben wurde die kontinuierliche Jugendarbeit seit 1970: Zeltlager, Wanderungen, Ausflüge und ein eigener Jugendspielmannszug prägten Generationen von Kindern und Jugendlichen. Heute musizieren 40 aktive Mitglieder, 20 befinden sich in Ausbildung. Zudem organisiert der Verein seit über 40 Jahren den großen Karnevalsabend in Würgassen und hält mit dem Förderverein den Kinderkarneval lebendig. Der Heimatpreis 2025 geht an den Musikverein-Spielmannszug Würgassen 1925 e.V., der mit 3.000 Euro dotiert ist. Zum Abschluss der Feierstunde sprach Bürgermeister Wenkel allen Ausgezeichneten seinen Dank aus: „Sie alle sind Vorbilder – für unsere Stadt, für unsere Dörfer, für das Miteinander, das Beverungen ausmacht.“ Mit großem Applaus würdigten die Gäste die Preisträgerinnen und Preisträger, die durch ihr Wirken zeigen, wie vielfältig und wertvoll Ehrenamt und Heimat für Beverungen sind.
Fotos: Thomas Kube