Höxter (TKu). Ein starkes Zeichen der besonderen Art setzte die Asklepios Weserbergland-Klinik am 30. Mai, dem Welt-MS-Tag, bei dem die bislang noch unheilbare Krankheit Multiple Sklerose (MS) im Mittelpunkt stand. Anlässlich des Welt-MS-Tages lud die Klinik nicht nur zu einem gesunden Grillabend für ihre MS-Rehabilitanden ein, sondern übergab auch eine „sportliche“ Spende in Höhe von 1.500 Euro an die Deutsche Multiple Sklerose Gesellschaft (DMSG). Der Welt-MS-Tag stand in diesem Jahr unter dem Motto: „1000 Gesichter und deins – Ein Leben mit Multipler Sklerose“. In Höxter hat dieses Motto konkrete Gestalt angenommen – mit Herz, Bewegung und einer starken Botschaft: „Niemand ist mit dieser Krankheit allein!“ Die Übergabe des symbolischen 1500-Euro-Schecks erfolgte im Rahmen der deutschlandweiten Aktion „THE MAY 50K“, einer Fitness- und Fundraising-Kampagne zur Unterstützung der MS-Forschung. Dabei kommen 70 % der gesammelten Gelder nationalen und 30 % internationalen Forschungsprojekten zugute, berichtet Lydia Dabringhausen, Vertreterin des DMSG-Kontaktkreises Corvey und Umgebung.
Diese australische Initiative findet 2025 bereits zum zweiten Mal auch in Deutschland statt. Ziel ist es, durch Bewegung Spendengelder für die Grundlagen- und Versorgungsforschung zu sammeln. In diesem Jahr beteiligte sich die Asklepios Weserbergland-Klinik erstmalig an der sportlichen Aktion und setzte ein kraftvolles sportliches Zeichen: Alle MS-Rehabilitanden, die im Mai 50 Kilometer aus eigener Kraft zurücklegten, sei es während der Therapie auf dem Laufband und dem Gangroboter oder aber bei Freizeitaktivitäten, wurden mit einer Kilometerpauschale von einem Euro gesponsert. Insgesamt wurden gemeinsam 1122,6 Kilometer dabei zurückgelegt. Die Klinik rundete die Spendensumme dann auf die Summe von 1.500 Euro auf. Übergeben wurde der Scheck durch Asklepios-Weserbergland-Klinik-Geschäftsführer Rüdiger Pfeifer, gemeinsam mit Dr. Jan Brocke, dem neuen Ärztlichen Direktor der Klinik, und Anja-Maria Drenckhahn, Chefärztin der Neurologie. Die Spende nahm Lydia Dabringhausen als DMSG-Vertreterin der Region entgegen. Auch Höxters Bürgermeister Daniel Hartmann sowie der Nieheimer Bürgermeisterkandidat Mathias Koch waren vor Ort und betonten in ihren Grußworten die Bedeutung von Engagement und öffentlicher Aufmerksamkeit für die „Krankheit der 1000 Gesichter“. Das Motto sei deshalb so gewählt worden, weil jeder Krankheitsverlauf individuell sei, erklärt Chefärztin Anja-Maria Drenckhahn.
Ein Highlight des Tages war das Grillfest für die MS-Patienten der Klinik. Statt Bratwurst und Steak standen gesunde, ernährungsmedizinisch wertvolle Speisen auf dem Programm – zubereitet in Kleingruppen mit Unterstützung von Diätassistentin Ina Linnenberg. „Gesunde Ernährung ist ein wichtiger Bestandteil der MS-Therapie“, betont Drenckhahn. Die Rezepte durften mitgenommen werden – das Nachkochen zu Hause ist ausdrücklich erwünscht. Bereits zum zweiten Mal veranstaltete die Klinik diesen Aktionstag unter der Leitung von Chefärztin Drenckhahn und MS-Nurse Liz Steinröder. Mit ihrem Engagement macht die Asklepios Weserbergland-Klinik nicht nur auf die Herausforderungen aufmerksam, mit denen MS-Betroffene täglich leben – sie bietet ihnen auch echte Perspektiven und Unterstützung. Die Veranstaltung markierte auch einen Wendepunkt in der medizinischen Leitung der Klinik: Dr. Jan Brocke, langjähriger Chefarzt der Neurologie, wurde zum Ärztlichen Direktor berufen und übernimmt künftig die strategische medizinische Führung der Einrichtung. Seine Nachfolgerin als Chefärztin der Neurologie ist Anja-Maria Drenckhahn, bisher leitende Oberärztin. Beide gelten als ausgewiesene Experten im Bereich der MS-Therapie.
Hintergrund zur Erkrankung MS:
Multiple Sklerose ist eine chronisch-entzündliche Autoimmunerkrankung des zentralen Nervensystems. In Deutschland leben rund 280.000 Menschen mit MS. Die Symptome sind vielfältig und individuell unterschiedlich – daher auch der Beiname „Krankheit der 1000 Gesichter“. Die Erkrankung ist bislang nicht heilbar, aber zunehmend gut behandelbar.
Fotos: Thomas Kube