Bad Driburg-Herste (red). Ein mutmaßlicher Gas- beziehungsweise Kohlenmonoxid-Austritt hat am Dienstagnachmittag einen Großeinsatz von Feuerwehr, Polizei und Rettungsdiensten in der Bad Driburger Ortschaft Herste ausgelöst. In der Straße „Zur Kelterburg“ wurden insgesamt bis zu zwölf Menschen betroffen, darunter auch Kinder und ältere Personen. Mehrere Menschen erlitten schwere Verletzungen, eine Person schwebte zeitweise in Lebensgefahr. Gegen 13 Uhr hatten Anwohner den Notruf gewählt, nachdem mehrere Bewohner eines zweigeschossigen Einfamilienhauses über Schwindel und Unwohlsein geklagt hatten. „Das sind typische Symptome einer Kohlenmonoxid-Vergiftung“, erklärte Einsatzleiter Andreas Rehermann von der Feuerwehr Bad Driburg. Daraufhin wurde umgehend Großalarm ausgelöst.
Feuerwehrkräfte betraten das Haus unter Atemschutz und stellten eine gefährliche Konzentration des Gases fest. Das Gebäude wurde evakuiert und anschließend intensiv kontrolliert und durchlüftet. Auch Schornsteinfeger wurden in die Untersuchungen einbezogen. Als mögliche Ursache gilt nach ersten Erkenntnissen ein Defekt an der Gasheizung, endgültige Ergebnisse sollen die Ermittlungen der Kriminalpolizei liefern. Zeitweise fuhr die Polizei mit Lautsprecherdurchsagen durch Herste und forderte die Bevölkerung auf, vorsorglich Fenster und Türen geschlossen zu halten und in den Häusern zu bleiben. Zudem wurden Zufahrtswege im Umkreis von mehreren Hundert Metern gesperrt, was zu Verkehrsbehinderungen führte. Gegen 15 Uhr konnte die Warnung wieder aufgehoben werden.
Nach offiziellen Angaben wurden mindestens fünf Menschen verletzt, vier davon schwer. Eine Person wurde mit lebensgefährlichen Verletzungen in ein Krankenhaus gebracht, eine weitere mit einem Rettungshubschrauber in eine Spezialklinik nach Kassel geflogen. Auch drei weitere Personen erlitten leichtere Vergiftungen. Alle Betroffenen wurden vorsorglich in umliegenden Krankenhäusern untersucht. Im Einsatz waren neben Polizei und Rettungsdienst auch zwei Rettungshubschrauber, mehrere Rettungs- und Krankentransportwagen, Notärzte, vier Kriminalbeamte sowie drei Notfallseelsorger. Die Freiwillige Feuerwehr Bad Driburg war mit dem Löschzug Bad Driburg und der Löschgruppe Herste sowie insgesamt 26 Einsatzkräften vor Ort. Nach Abschluss der Messungen und einer umfassenden Lüftung durften einige Bewohner am Nachmittag in ihr Haus zurückkehren. Die Ermittlungen zur genauen Ursache des Gas-Austritts dauern an.
Foto: Thomas Kube